Die Sache mit dem „Preis für’s Quellwasser“.
Und Gedanken für einen zweiten Blick darauf.
Unser Quellwasser entspringt den Karstquellen des Steinernen Meeres. Dieses Alpenquellwasser hat einen relativ niedrigen Härtegrad, ist voll mit Mineralien und Spurenelementen und so für uns alle eine Quelle der Gesundheit und der Lebensfreude. Und auch ein Stück Luxus. Denn eigentlich ist es gar nicht so selbstverständlich, nach Lust und Laune den Wasserhahn aufzudrehen und immer klares, sauberes Trinkwasser zu bekommen.
Neben der natürlich kostenlosen Konsumation aus allen zugänglichen Wasserhähnen im Haus servieren wir dieses kostbare Gut unseren Gästen auch nach Bestellung an den Tisch. Dafür verrechnen wir eine Servicepauschale – also nicht das Wasser, sondern nur die Leistung drum herum – wie sie sonst auch bei allen anderen Getränken im Deckungsbeitrag eingerechnet wird.
Vereinzelt, aber doch immer wieder mal, erhalten wir von unseren Gästen Feedback und Kritik zur Verrechnung.
„Es ist kleinlich. Das Wasser muss beim Wein mitkalkuliert werden.“ „Rechnet doch einen Euro bei der Halbpension drauf.“ „Ich würd‘s ja verstehen, wenn ich nur Wasser trinken täte.“ „In anderen Häusern ist das nicht üblich. Es passt nicht zu einem SPA Hotel.“
So die Kommentare.
Wir nehmen jedes Feedback ernst und beschäftigen uns damit. Deshalb hier nun unsere Gedanken für einen zweiten Blick auf die Sache, um besser zu vermitteln, warum wir so handeln.
An erster
Stelle ist der entscheidende Punkt, dass nicht das Quellwasser, sondern die
Leistung verrechnet wird.
Wir kaufen jährlich hunderte, hochwertige Gläser und Dutzende Karaffen mit
Kühl-Akkus. Diese müssen nun gewaschen, gefüllt, gekühlt und von fleißigen
MitarbeiterInnen zum gedeckten Tisch im tollen Ambiente des Restaurants
gebracht werden. Es entsteht also Inventar- und Zeitaufwand. Und dafür ist die
Servicepauschale notwendig und wird auch so verrechnet.
Der nächste, darauf aufbauende Punkt ist die Kostenwahrheit. Der Aufwand entsteht bei der Serviceleistung. Bei einer Umschichtung auf andere Waren (z.B. Wein) gäb‘s immer auch einen Verlierer (z.B. Ein Gast trinkt eine Karaffe Wasser, bezahlen würde diese aber ein anderer weintrinkender Gast.). Das wäre nicht in unserem Sinn – im Gegenteil – wir finden es fair, bei der Kostenwahrheit zu bleiben.
Deshalb verrechnen wir einen „Preis fürs Quellwasser“ und finden es zu guter Letzt noch positiv, damit die Wertschätzung dieses kostbaren Gutes ein bisschen zu heben.
Ihre Gastgeberfamilie Riedlsperger